„Dankbarkeit“ wiederholt Konstanze langsam und nachdenklich „Hm…. und was konkret mache ich nun mit dieser Erkenntnis?“

„Mehr als eine Erkenntnis ist es ein Anfang! Ein erster Schritt auf Deinem neuen Weg, Dein Leben bewusst auszurichten. Auf dem Fundament der Dankbarkeit..“ erklärt Alex und fügt sogleich, wissend um die Erwartung nach einer konkret umsetzbaren Maßnahme, hinzu:  „Bevor Du also irgendetwas änderst oder ändern willst, ist es wichtig, daß Du Dir erst mal all dessen bewusst bist, wofür Du aufrichtig dankbar bist. Das bildet Dein stabiles Fundament für Dein gesundes weiteres Wachstum. Du erkennst dadurch all das, was schon gut ist und dessen Du Dir vielleicht bisher einfach noch nicht so bewusst warst. Auch entdeckst Du das, was Dir liegt und zu Dir passt genauso wie das, was eben noch nicht so passt und als Wunsch oder Ziel deutlich wird. Ganz konkret kannst Du zum Beispiel gleich damit anfangen, Dir ab heute mal all das zu notieren, wofür Du JETZT schon aufrichtig dankbar bist!“

„Das ist eine gute Idee!“ stimmt Judith zu „Das sollte ich auch einfach mal machen. Im Alltag ist einem ja eher das bewusst, was gerade fehlt und zu kurz kommt oder nicht funktioniert. Und alles,  was schon gut läuft, kommt dabei im Bewusstsein oft zu kurz oder ist schnell für uns selbstverständlich. Dieser unbewusste Fokus auf das, woran es „mangelt“, verhindert damit natürlich ein großes Stück fühlbarer Dankbarkeit und Wertschätzung. Also ich bin dabei und mache das gleich mit!“

„Wichtig ist, daß Du wirklich ALLES aufschreibst“ erklärt Alex sogleich „Alles! Angefangen bei Dir selbst, wofür bist Du dankbar, was schätzt Du an Dir? Und dann dehnst Du das aus auf Dein Umfeld, Deine Familie, Deine Eltern, Kinder, … und dann gehst Du weiter zurück zu Deinen Lehrern, den Menschen, die Dich bisher begleitet und zu dem gemacht haben, was Du heute bist. Und im fortgeschrittenen Stadium knöpfst Du Dir genau die Menschen und Situation vor, denen Du bisher noch nicht so wohlgesonnen warst… Situationen, die Dich verletzt oder verängstigt haben, denn auch darin gibt es ja vieles zu entdecken, wofür Du dankbar sein kannst. Sie alle haben Dich ein Stück reifer oder stärker oder sanfter…. oder wie auch immer ….gemacht und in Deiner Entwicklung voran gebracht! In diesem Sinne ist eine weitere wichtige Dankes-Frage: Was ist das Gute in den scheinbar schlechten Erfahrungen?“

„Das ist ja viel umfassender, wie man zunächst denken könnte. Naheliegender Weise, denkt man ja gleich an alles, was man so hat und besitzt… Familie u.s.“ räumt Judith ein.

„Genau. Das gehört natürlich alles dazu. Doch es geht eben auch weit darüber hinaus. Und je mehr wir entdecken, umso mehr erkennen wir, wie unendlich viel dankbarer wir sind und sein dürfen, als wir selbst bisher dachten bzw. uns bewusst war!“

Und aus eigener Erfahrung fiel ihr gleich noch ergänzend ein: „Auf der anderen Seite geht es – und das ist wichtig – nicht darum für alles einfach dankbar zu sein, sondern auch die Dinge zu entlarven, bei denen wir noch nicht das Gefühl der Dankbarkeit empfinden. Wenn wir uns zum Beispiel mit etwas „zufrieden geben“, dann ja oft noch nicht aus tiefer Dankbarkeit, sondern, weil etwas einfach nicht wirklich passt.“

„Danke, Alex! Das ist eine Idee und gut erklärt. Also das werde ich auch machen – meine Dankbarkeit mal systematisch einzusammeln…“ schließt sich Joanna an „Und ich fände es auch gleich eine gute Idee, wenn wir uns dazu nochmal austauschen und dadurch unterstützen. Denn manchmal entdeckt man das nahe liegende gar nicht oder zumindest im Austausch mit anderen leichter. So wird man auf die eigenen blinden Flecken aufmerksam. Ich kann mir vorstellen, daß man sich selbst schon so gut im „ich bin zufrieden“ geübt hat, daß einem der Unterschied zwischen „sich zufrieden gegeben“ und „aufrichtig dankbar sein“ gar nicht so leicht fällt.“

„Eine gute Idee!“ stimmt Judith zu und Konstanze nickt.

Na dann, fangen wir mal gleich an, unser Dankes-Fundament zu bauen!    ***