Erbe – ein Thema für alle

Erbe ist nicht das Ende, sondern ein Anfang, der uns alle betrifft. 

Auf die eine oder andere Weise erben wir alle:

  • Wir erben das Geistesgut, das uns unsere Eltern vermacht haben.
  • Wir erben die Narben, die sie in uns hinterlassen haben – oft, ohne uns je persönlich im Alter darüber ausgetauscht und persönlich ausgesöhnt zu haben.
  • Wir erben die Liebe, die uns auch über den Tod nicht verlässt.
  • Wir erben den Besitz, den sie erschaffen haben. Geld. Dinge. Werte. Und wenn am Ende nur ein Berg voller Schulden da ist, so bekommen wir diesen vererbt.
  • Wir erben den Teil ihrer Einstellung und ihres – gesunden wie oft auch ungesunden, nie in Frage gestellten – Geld- und Einsparbewusstseins, der tief in uns verankert ist.
  • Wir erben ihre Wertschätzung wie Geringschätzung.
  • Wir erben die Erwartungen, die an das Erbe verknüpft sind.

So oder so erben wir eine ganze Menge. Umso erstaunlicher, wie wenig wir uns damit zu Lebzeiten beschäftigen:

Mit dem Erbe – das wir bekommen, das wir weitergeben – und den damit unweigerlich verbundenen Gefühlen, Wertvorstellung, Erwartungen.

Warum tun wir uns damit so schwer?

Jetzt bin ich natürlich Expertin und könnte nun die üblichen nachvollziehbaren Gründe aufführen, dass Geld nun mal ein Tabu ist, und Tod erst recht, und Erbe als eine Kombination von Geld, welches direkt mit der Hinterlassenschaft des Todes verbunden ist, ein entsprechendes gewichtiges Tabu³.

Das stimmt ja auch. Und ist dennoch nur eine Facette. Daneben gibt es noch viele weitere, individuell unterschiedliche Gründe.

  • Wir sind konditioniert über Geld nicht zu sprechen
  • Es ist uns peinlich über Geld zu sprechen
    und erst recht über Erbe
  • schaetze_verschlossen_zeichnungAuch ist ererbtes Geld nicht so ‚verdient‘
    wie selbst erarbeitetes Geld
  • Wir haben Angst gierig zu wirken
  • Wir haben Angst überfordert zu sein
  • Wir haben Angst zu verletzen
    und verletzt zu werden
  • Wir haben Angst vor Streit
  • Wir haben Angst zu verlieren
  • Wir haben Angst vor Erwartungen
  • Wir haben Angst manipulierbar zu sein
  • Wir haben Angst vor Neid
  • Wir haben Angst nicht zu genügen
  • Wir haben Angst vor dem Tod

Angst ist frei von Freude. Angst lähmt. Angst raubt wertvolles Vertrauen. Und Angst bringt dem befürchteten Szenario zielstrebig näher. Dem Neid, dem Streit, den Verletzungen, den Unterstellungen, gierig zu sein…

Eine von vielen

Ich hatte eine Kundin, die den Bauernhof ihres Vaters geerbt hat. Eigentlich hätte es der erstgeborene Sohn erben sollen. Doch der wollte nicht um jeden Preis und auch nicht so wie der Vater wollte. So gab es zwar Streit, doch im Grunde ging es auch gut, denn die Tochter wollte ohnehin den Hof bewirtschaften und so wurde der Sohn ausgezahlt und die Tochter bekam den Hof.

Als sie zu mir kam, war sie mit ihren Kräften und Nerven am Ende. Alles war ihr zu groß und zu viel und alles ‚musste‘ bewahrt werden. Keine ‚rationale‘ Lösung, wie Verkauf oder Teilverkauf konnte greifen.

Im Gespräch war schnell klar: Die größte Belastung war nicht die Arbeit, war nicht das Vermögen, war nicht die Verwaltung, sondern die emotionale Überforderung.

  • Die unsinnig quälende Frage, ob sie diesen Hof überhaupt ‚verdient‘ habe.
  • Das klamme Gefühl von Ungerechtigkeit – nicht nur innerhalb der Familie.
  • Der Gedanke, dass sich der Vater ‚im Grab umdrehen‘ würde…, wenn etwas anders würde oder sie einfach einen Teil zu ihrer Entlastung und Erleichterung verkaufen würde.
  • Die Angst zu versagen.
  • Die Schuld, scheinbare Erwartungen nicht zu erfüllen.
  • Die Scham, all dessen nicht würdig zu sein.

Und so arbeitete sie sich mit Angst-, Schuld- und Schamgefühlen auf… über Jahre.

Sie wollte seine Erwartungen unbedingt erfüllen, wie ihr selbst erst im Gespräch so richtig deutlich wurde. Erwartungen, die so nie ausgesprochen worden waren.

Sie hatte einfach diese fixe Idee, dass alles genauso bleiben und weitergeführt werden müsse. Über etwas Anderes war ja einfach nie diskutiert worden.

 

Bedürfnisse und Wünsche

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Der eigene Weg beginnt immer in uns.

Gerade beim Erbe ist es wichtig, auf sich und die eigene innere Stimme zu hören; die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Wahrheiten anzunehmen.

Sonst verliert man sich im Erbe – gleich wie viel und wie gut gemeint es ‘eigentlich’ ist, diese große Geste und Gabe.

 

Erst in der Stille und in der tiefe der Fragen, wurde ihr zunehmend klar, dass

  • DAS SO ihr Vater nie gewollt hätte.
  • Dass nicht der Hof an erster Stelle stünde, über ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit, sondern sie.
  • es nichts zu ‚erarbeiten‘ oder ‚verdienen‘ zu tun gab.
  • es beim Erbe erst mal darum geht ANZUNEHMEN – in Liebe und Dankbarkeit und in dem Wertbewusstsein, es längst verdient zu haben.
  • es keine Schuld mehr zu begleichen und keine Erwartungen zu erfüllen gibt.
  • es dringend eine Neuausrichtung brauchte, um das zu bewahren, was WIRKLICH zählt…

 

Erbe ist so vielfältig wie die Menschen, die es betrifft.

Doch es ist immer eines: ein emotionales, uns in der Tiefe unseres Seins bewegendes Thema.

Meine Tipps sind so vielfältig, wie die Menschen, die es betrifft.

Doch einen habe ich, der immer passt:

Es lohnt sich das liebe Erbe mit Liebe zu (ver)erben!

 

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Auf bald,

Nicole

 

Weitere Blogbeiträge zum Thema:
>> Kann denn Erbe Belastung sein?
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Vielen Dank für die persönlichen Skizzen an: www.susanne-kranich.de.